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Local Hero: Sylvain Mérot

Über die Künstlerszene Frankfurts und außergewöhnliche Illustrationen

Liebe zum Detail, Sinn für Humor und eine gewisse Eigenwilligkeit. Das ist bezeichnend für die außergewöhnliche Kunst von Local Hero Sylvain Mérot. Geboren 1976 in Frankreich, studierte der Illustrator & Künstler zunächst Industrial Design in seinem Heimatland und arbeitete als Grafik Designer in Paris und Lissabon, bevor es ihn in seine Wahlheimat Frankfurt verschlug. Seine Liebe zur Kunst und Illustration lebt er mittlerweile im kleinen Atelier der Galeria Pequena im Frankfurter Nordend aus. Mit seinen skurrilen Illustrationen interpretiert er Bekanntes neu und regt Betrachter zum Nachdenken an.

Im Gespräch erzählt uns Sylvain, wie es ihn nach Deutschland verschlug, welche Künstler ihn besonders inspirieren und welche Orte und Kunst man in Frankfurt definitiv nicht verpassen sollte.

Eine asiatisch anmutende Frau mit schwarzen Haaren, runder Brille und schwarzem Hut posiert im Stil alter Meister, auf ihr tummeln sich illustrierte weiße Männchen
 Sitzender Mann of Colour mit Bart, Tattoos und einer Strickmütze, seine Hände sind ineinander verschränkt, zwei illustrierte Männchen kleben ihm einen Vollbart an
Dunkelblond gelockte Frau blickt über ihre linke Schulter, über Mund und Nase trägt sie eine illustrierte Maske, vom Kopf aus fahren kleine Männchen auf ihr Ski den Arm herunter
Stehender Mann mit rotem Haar und Bart in Rollkragenpullover und Mantel aus Kunstpelz, er trägt eine illustrierte Schneekugel auf dem Kopf, ein Schneemann sitzt in seiner Armbeuge

Illustrationen von Sylvain Mérot

Sylvain Mérot in seinem Atelier im Frankfurter Nordend

Erzähl uns doch kurz etwas zu dir und deiner Person. Wie bist du als selbstständiger Künstler in Frankfurt gelandet?

Ich bin in der französischen Küstenstadt Nantes geboren. In meiner Heimat studierte ich zunächst Industrial Design und lernte dabei sehr viel über technische Zeichnungen und Grafikdesign. Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass meine wirkliche Leidenschaft viel eher bei der Kunst und in Illustrationen liegt – schon als Kind war ich ein riesiger Comic Fan. Außerdem war die ständige Arbeit vor dem Bildschirm einfach nicht meins.

Nach mehreren Jobs in Frankreich und Portugal beschloss ich daher, zusammen mit der Schmuckdesignerin Tanja Martinho Alves, die ich in Lissabon kennengelernt hatte, nach Deutschland zu ziehen. Dort wollte ich mein Glück als Künstler versuchen. Wir bezogen damals ein kleines Atelier, die Galeria Pequena, das auch heute noch unser künstlerisches Zuhause ist. Die ersten Jahre waren nicht wirklich leicht: eine neue Stadt, eine fremde Sprache und am Ende des Monats war das Geld schon mal knapp so als freischaffender Künstler. Doch mittlerweile bin ich hier mit meiner Frau und meinen zwei Kindern glücklich und kann mir keine andere Stadt als Heimat vorstellen.

Sylvain, wann hast du gemerkt, dass in dir ein Künstler steckt? Gab es da einen Schlüsselmoment?

Schon als Kind war ich inspiriert von diversen Comiczeichnern, doch damals habe ich mir diesen Beruf nicht zugetraut. Ein Schlüsselmoment war dann tatsächlich meine erste Ausstellung. Ich erinnere mich noch gut daran: Ein Freund bot mir sein Restaurant an, um meine Kunst dort für einen Abend auszustellen. Mein erster Gedanke war: „Wen interessieren denn schon meine Zeichnungen.“ Aber siehe da, alle Kunstwerke fanden an diesem Abend neue, glückliche Besitzer. In diesem Moment dachte ich: „Es ist möglich von dieser Kunst zu leben – vielleicht“. Das gab mir einen Motivationskick und ich habe den Schritt zum freischaffenden Künstler gewagt.

Wie hätte dein Leben ohne Kunst ausgesehen?

Ich bin ein echter Naturliebhaber. Außerdem habe ich eine Leidenschaft für gutes Essen. Vielleicht wäre ich also Koch geworden – oder Gärtner ;).

Was ist dein persönliches Lebensmantra?

„Jeder Tag ist ein Unikat.“ Das Leben ist einfach zu kurz. Daher versuche ich jeden Tag zu genießen.

Ein Gemälde auf einer kleinen Tischstaffelei. An der Wand hängen verschiedene andere Gemälde und Fotos.
Eine Kunstinstallation aus tausenden, winzigen Tonklumpen, die Menschen darstellen sollen, in einem großen Raum.

Die Galeria Pequena in Frankfurt & Installation "The Field for the British Isles" von Antony Gormley

Wie würdest du deinen Stil in drei Worten beschreiben?

Detailverliebtheit. Transformation. Skurrilität.

Deine aktuellen Werke und Illustrationen sind wirklich außergewöhnlich. Wie bist du zu dieser Art von Kunst gekommen? Was hat dich inspiriert?

In der Kunst gefällt mir vor allem, wenn etwas nicht ins Bild passt. Und wenn man auf den ersten Blick nicht direkt alles entdecken kann. Das mag ich sehr. Außerdem liebe ich es, aus etwas vermeintlich Altem, etwas ganz Neues – etwas Aufregendes – zu machen. So kam es, dass ich eines Tages angefangen habe weggeworfene Gegenstände auf den Straßen Frankfurts zu sammeln. Anfangs waren es hauptsächlich Holzstücke, später dann auch alte Gemälde und Leinwände. Diese alten Schinken transformierte ich dann in neue Kunstwerke, die ich mit kleinen, comicartigen Figuren übersäte. Es ist wie ein Spiel und macht so viel Spaß. Mittlerweile hängen meine Illustrationen in vielen Frankfurter Wohnungen und ich habe damit vor gut 12 Jahren meinen typischen "Mérot-Stil" gefunden.

Wo findet man deine Kunstwerke?

Die erste Anlaufstelle für meine Kunst ist die Galeria Pequena im Frankfurter Nordend. Dort können auch jederzeit individuelle Illustrationen in Auftrag gegeben werden. Ab und an findet man meine Kunst im Rahmen diverser Ausstellungen rund um Frankfurt. Am besten, ihr schaut mal auf meinem Instagramkanal oder Facebook-Account vorbei. Dort findet ihr immer die aktuellsten Termine und neuesten Kunstwerke.

Gab es ein Kunstwerk in deinem Leben, das dich besonders beeindruckt oder geprägt hat?

Die Installation „The Field for the British Isles“ des englischen Künstlers Antony Gormley hat mich sehr beeindruckt. 35.000 kleine Männchen aus Terrakotta, die dich aus ihren großen Augen anblicken.

Ein industrieller Raum mit verschiedenen Kustwerken, Mode und verschiedenen, weiteren Ausstellungsstücken.

Ansehen

Atelier Frankfurt

Seit über 15 Jahren ist die Mainmetropole deine Heimatstadt. Was gefällt dir am besten an Frankfurt?

Die vielen Grünflächen in und um Frankfurt mag ich sehr. Doch auch die Kunstszene Frankfurts hat einiges zu bieten.

Was ist dein persönlicher Lieblingsort in der Stadt?

Der Lohrberg. Er ist etwas außerhalb Frankfurts. Dort hat man einen wahnsinnig schönen Blick über die Stadt und man fühlt sich, wie auf dem Land – umgeben von Natur. Am Lohrberger Hang befindet sich sogar der letzte verbliebene Weinberg innerhalb des Stadtgebietes. 

Frankfurt kennt man als eine sehr geschäftsorientierte Stadt und als Finanzmetropole. Wie steht es um die Kunstszene der Stadt?

Auch wenn Frankfurt nicht in erster Linie für Kunst bekannt ist, gibt es spannende Orte. Man muss vielleicht länger suchen, als in anderen Städten aber es gibt auf jeden Fall viel zu sehen. Durch die Städelschule in Frankfurt bleiben einige Künstler in der Stadt. Dort findet auch zweimal pro Jahr ein Tag der offenen Tür statt, an dem verschiedene Kunstwerke ausgestellt werden.

Ein beliebter Treffpunkt für die Frankfurter Kunstszene und deren Künstler ist der Kunstverein Familie Montez. Dort finden sich Werke großer und kleiner Künstler. Jegliche Stilrichtungen sind dort vertreten.

Ein guter Freund und Kunstliebhaber ist zu Besuch in Frankfurt. Welche Orte sollte er auf jeden Fall gesehen haben?

Das Atelier soundso von Moni Port. Es ist ein schönes Atelier im Frankfurter Nordend, in dem man interessante Kunst kaufen kann.

Auch toll ist das ATELIERFRANKFURT – Hessens größtes Kunstzentrum am Frankfurter Osthafen. Das ehemalige Lagerhaus ist heute Heimat von über 200 kreativen Köpfen. Außerdem bietet es ein tolles, abwechslungsreiches Programm. Außerdem bietet es ein tolles, abwechslungsreiches Programm. Bildende Kunst, Künstlergespräche, Diskussionen und Theorien findet man dort genauso wie Kulinarik, Musik, Tanz und Literatur.

Außerdem besitzt Frankfurt ein paar tolle Museen für Kunstliebhaber: das Städel Museum, das Deutsche Filmmuseum und das Museum für Kommunikation (MMK) gehören zu meinen Favoriten.

Sylvain's Insider-Tipps für Frankfurt

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