Die visionäre Gastro-Queen Sandra Forster prägt mit ihren kreativen Konzepten seit 2000 die Münchner Gastronomieszene. Auf die Rechnung der Local Heroine gehen legendäre Läden, wie das Restaurant Roecklplatz, das Kismet und nicht zuletzt das bekannte Blitz.
Gerade im engen, oft konservativen Münchner-Stadtbild sind Immobilien rar und es braucht Mut Neues zu starten: das Roecklplatz ist ein Ausbildungsrestaurant mit sozialem Beitrag; im Blitz trifft der Dance-Club auf das mexikanische Restaurant und Fotografieren ist strengstens verboten! Die Idee und das Konzept entstehen bei Sandra intuitiv und sind jedoch nur die eine Seite des Erfolges - sie ist sich auch nie zu schade, selbst Hand anzulegen, um auch mal die „Drecksarbeit“ zu machen, um den neuen Laden ans Laufen zu kriegen. In der Gastroszene gibt es tendenziell immer noch sehr wenige Frauen und so ist ihre Serie an Location-Eröffnungen auch für andere sehr inspirierend, etwas Eigenes zu starten und auf die Intuition zu vertrauen.
Wenn die Münchnerin mit dem blitzenden, silbernen Eckzahn und der lebenslustigen Ausstrahlung nicht gerade in einem ihrer Lokale tätig ist, liebt sie es, an der Isar zu entspannen. Der Fluss ist ihr persönliches Zentrum der Stadt und der Großteil ihres Lebens spielt sich entlang des Ufers ab.
„Ich liebe es, mich nach dem Schwimmen in der Isar auf den aufgewärmten Kieselsteinen von der Sonne trocknen zu lassen.“
Das Roecklplatz im Dreimühlenviertel ist ein ganz besonderes Herzens-Restaurant in Sandra Forsters Portfolio. Hier bekommen Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen seit 2008 die Chance auf eine anspruchsvolle, gastronomische Berufsausbildung. Neben hochwertigen, kreativen Speisen und Getränken steht also die Förderung der Auszubildenden im Zentrum des Konzeptes. Die gemütliche Atmosphäre lädt zum Verweilen ein und in dem grünen Gastgarten sind schon so manche lauen Sommernächte wie im Flug vergangen. Unbedingt probieren: die bunten Salate, die sogar satt machen.
In der ehemaligen Traditionskonditorei Segl, mit 120-jähriger Geschichte, hat Forster gemeinsam mit ein paar anderen das Szenerestaurant Kismet eröffnet. Hier werden ausschließlich vegetarische Speisen nach orientalischer Art serviert. Die Atmosphäre ist einzigartig: die hohen Kachelwände der alten Backstube wurden smaragdgrün gestrichen, die Stühle sandgestrahlt und neu bezogen und es brennt viel Kerzenlicht. Damit sorgen die Betreiber tatsächlich für eine gemütliche, orientalische Anmutung mitten in München – und dass sogar gegenüber des Polizeipräsidiums. Statt Moscow Mule wird hier Marrakesch Mule geschlürft und dazu Tajin, Mezze und Gözlem genossen.
Der gelungene Dreier namens Blitz im ehemaligen Forum des Deutschen Museums bestehend aus Restaurant mit lateinamerikanischer Küche, Bar und Club vereint Sandra Forsters unvergleichliche Qualitäten: ausgezeichnete, vegetarische Küche, soziales Engagement und ein interessantes Interior-Konzept. Erster Hingucker sind die bunt bemalten Wände im mexikanischen Día-de-los-Muertos Stil mit tanzenden Skeletten und die gemischten Möbel unter anderem von Designer Stefan Diez. Wie immer in Sandras Konzepten gibt es willkommene Überraschungen: die Guacamole wird direkt am Tisch zubereitet, das Essen kann gern geteilt werden und die Daiquiris (mit Zuckerrohrsaft aus eigener Produktion) sind eine Wucht. Gestärkt und in Bombenlaune nach einem gelungenen Essen, kann im Club nebenan am Wochenende bei einem Tänzchen angemessen verdaut werden.